16. Dezember Wanderung im Neuschnee Tannen biegen sich knarrend unter ihrer weißen Last, ein Rabe beobachtet mich von seinem Ast, das leuchtend schwarze Gefieder bildet starken Kontrast zu dem Weiß des Schnees, doch ich finde, das passt. Das Nachtschwarz der Rabenfedern, der weiße Schnee, Das Grün der Tannennadeln, das blaue Eis auf dem See, der Himmel, strahlend weiß vor lauter Schneeflocken, tiefer in die Landschaft lasse ich mich locken. Ich sehe fahlgraue Felsriesen, weiß bedeckt, Einen Fuchs, der sich im Gebüsch versteckt. Ein Dutzend Spuren, kreuz und quer durch das Weiß, lauter kleine Pfotenabdrücke von geschäftigen Tieren, Sie sind umhergeeilt voller Fleiß, wollten den ersten Schnee nicht verlieren. Mein Atem durschneidet die eiskalte Luft, Wo er als kleine Dunstwolke verpufft. Ein Herz aus Schnee in einer Hülle aus Eis, verloren in den Ebenen meiner Seele endlos weiß, erfroren und tot hört es doch nie auf zu schlagen, trotz des Winters Kälte wird es doch nicht versagen. Schnee – zerstäubte Kristalle aus den luftleeren Höhen fallend, nie wird dieser kalte Glanz in meinem Herzen verhallen, das Leuchten der Sonnenstrahlen, wenn sie treffen den Schnee, die Eisblumen auf dem zugefrorenen See. Die wilde Schönheit des Winters ist dies, die mich einst jeden Frühling wieder verließ. Ich will sie bei mir behalten, sie soll nie verklingen, will auf ewig den Eiszapfen lauschen beim Singen. Ein Schwall kalter Luft überschwemmt meine Lunge, brennend kalt und nass schmeck´ ich Schnee auf der Zunge, und es gibt nur noch mich, die Sonne und den Schnee, hier bei der Wanderung auf dem gefrorenen See. © Teek
Example Frame